Kartäuserklöße (4-6 Pers.)
Spitzendessert, außen knusprig, innen feucht-flutschig, das jedem Gast imponiert. Man sollte aber erst hinterher verraten, wie’s gemacht wird, das sorgt für gesteigerte Anerkennung.
Am besten schmecken die Kartausen, die aus der verschmähten Neujahrsbrezel zubereitet werden, was übrigens der wahre Grund ist, warum in meiner Familie die Neujahrsbrezel selten angetastet wird, bevor sie vertrocknet ist.
Zutaten für die Weinsauce:
1 Päckchen Sahnepuddingpulver (selbstverständlich zum Kochen)
2 Tl Zucker
1/3 l von dem halbtrockenen Weißwein/Rose, den man geschenkt bekommen hat und leider pur nicht trinken kann. Es war bestimmt lieb gemeint und der Wein findet so eine weniger demütigende Verwendung, als in einem Schorle zu enden.
2 Eiklar
1 Schnapsglas Sahne
Zubereitung der Weinsauce:
Puddingpulver mit dem Zucker und etwas Wein Verrühren. Den Wein zum kochen bringen, Puddingpulverbrühe rein, aufkochen und auskühlen lassen.
Wenn der Weinpudding lauwarm ist, die Sahne mit dem Schneebesen und kräftigen Schlägen einarbeiten (dann hebt sich der Eischnee besser unter).
Kurz vor dem servieren das Eiklar steifschlagen und unterheben, fertig.
Zutaten für die Klöße:
4 altbackenes Milchweggle (Brödle, Semmeln)
3/4 l Vollmilch
3 Eier (Achtung, es sollten 2 Eiklar für die Sauce aufgehoben werden)
2 El Zucker
Zucker-und-Zimt-Mischung zum wälzen der gebackenen Kartausen
Zubereitung der Kartausen:
Am besten ist, man nimmt die Brötchen, solange sie noch frisch sind und vierteilt sie mit einem scharfen Messer. Hernach sollten sie mindestens 24 Stunden auf der Heizung liegen, bis sie bockelhart sind oder sie sonst irgendwie zu trocknen. Bei mir hat es sich bewährt, die Weggviertel einfach in einen auf 200 Grad vorgeheizten Backofen zu legen, den man ausschaltet, sobald die Weggle drin sind. Dann kann man sie ruhig zwei Stunden lang vergessen.
Hat man sein Ziel erreicht und die Dinger sind trocken, dann nimmt man eine Reibe und schrubbelt die Rinde feinsäuberlich von den Weggvierteln runter und schmeißt sie nicht weg, sondern hebt sie für später auf, um die Kartausen vor dem Braten damit zu panieren.
Jetzt nimmt man eine Schüssel, in der Milch, Eier und Zucker mit dem Schneebesen schaumig geschlagen werden. (Diese Suppe kann man übrigens gut vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren). Am besten wirft man die Weggle dann in die Brühe, wenn man zum ersten mal während des Hauptganges in die Küche spitzt, um Nachschlag zu holen, dann sind sie nicht so lange drin und weichen nicht gar zu sehr durch. Sie müssen allerdings gut durchfeuchtet sein.
Wir kommen nun in die heiße Phase der Zubereitung: Man nimmt die Klöße in der Schüssel in die Hand und drückt sie vorsichtig ein wenig aus. Danach wälzt man sie in der abgeriebenen Panade. Die Klöße werden dann in Butter in der nicht zu heißen Pfanne herausgebraten, bis sie von allen Seiten schön braun sind und anschließend in der Zimt-Zucker-Mischung gewälzt.
Es ist wichtig, dass die Kartäuserklöße frisch herausgebacken werden, bevor man sie heiß zusammen mit der Weinsauce serviert.